Radklassiker: Hitzefahrt in Hessen: Erfolglose Attacke, australischer Sieg

Der 62. Ausgabe des Radklassikers Eschborn-Frankfurt entwickelt sich zu einem Ausscheidungsrennen. Ein Deutscher attackiert rund 35 Kilometer vor dem Ziel, doch zum Sieg reicht es nicht.

Der angriffslustige Maximilian Schachmann konnte sich nach der 62. Ausgabe des Radklassikers Eschborn-Frankfurt nichts vorwerfen lassen. Nico Denz ärgerte sich, obwohl er in dem Hitzerennen als Neunter bester Deutscher wurde.

Während die deutschen Profis weiter auf den ersten Sieg seit 2019 warten müssen, hat der Australier Michael Matthews beim Traditionsevent eine 40 Jahre lange Durststrecke beenden können. 

Der 34-Jährige entschied den Sprint vor der Alten Oper in Frankfurt aus einer etwa 30 Fahrer großen Gruppe heraus für sich und ist damit der erste australische Sieger seit Phil Anderson 1985. Den zweiten Platz belegte Magnus Cort aus Dänemark vor dem Spanier Jon Barrenetxea.

Schachmanns Attacke wird nicht belohnt

Beim Triumph von Matthews mussten sich die deutschen Profis wieder mal geschlagen geben. „Also ehrlich gesagt nichts“, antwortete Schachmann auf die Frage beim Hessischen Rundfunk, was er vielleicht hätte anders machen können.

Der Berliner attackierte am Mammolshainer Stich etwa 35 Kilometer vor dem Ziel, doch von Erfolg gekrönt war der Angriff nicht – auch weil der Norweger Andreas Leknessund in der Dreiergruppe mit Schachmann und dem Österreicher Gregor Mühlberger nicht wirklich mitarbeiten wollte. „Ich wollte heute was bieten für die Zuschauer hier und bin daher voll gefahren“, sagte Schachmann, der am Ende 29. wurde.

Denz nach Zielsprint „enttäuscht“

Im Zielsprint war Schachmann chancenlos. Im Gegensatz zu Denz. Dennoch haderte der 31-Jährige, weil er auf den letzten Metern von der Konkurrenz eingebaut worden war. Es sei mehr drin gewesen, sagte der Profi vom deutschen Team Red Bull-Bora-hansgrohe. „Ich bin ein bisschen enttäuscht.“

Ein prominenter deutscher Name fehlte bei dem prestigeträchtigen Rennen: Lokalmatador John Degenkolb musste seine Teilnahme aufgrund von schweren Sturzfolgen bei der Flandern-Rundfahrt vor fast vier Wochen absagen.

Verletzter Degenkolb als Zuschauer an der Strecke

Der 36-Jährige ließ sich es trotzdem nicht nehmen, das Rennen an der Strecke als Zuschauer zu verfolgen. „Es geht in kleinen Schritten besser“, sagte Degenkolb. Wann der Routinier wieder Radrennen fahren kann, ist unklar.

Degenkolb sah, wie sich der Neuseeländer Laurence Pithie und der Franzose Pierre Thierry nach rund zehn Kilometern abgesetzt hatten. Mehr als sechs Minuten betrug der Vorsprung der beiden, die die Anfangsphase des Rennens bestimmten. Nach etwa der Hälfte war die Flucht aber schon wieder vorbei.

Anschließend entwickelte sich der Klassiker vor Tausenden Zuschauern an der Strecke zu einem Ausscheidungsrennen. Als die Fahrer rund 90 Kilometer vor dem Ziel das zweite Mal den Großen Feldberg hinaufkletterten, konnten etliche Profis der Spitze nicht mehr folgen – darunter Nils Politt und überraschend auch Bergspezialist Georg Zimmermann sowie Ex-Weltmeister Julian Alaphilippe aus Frankreich.

Hitze als „Katalysator“

Das einst als „Rund um den Henninger-Turm“ bekannte und später umbenannte Traditionsevent gibt es seit 1962. Die Strecke führte die Profis wie schon in den Vorjahren zweimal über den Großen Feldberg und dreimal über den Mammolshainer Stich. Das Rennen war damit wieder prädestiniert für die Klassikerspezialisten.

Nicht nur die anspruchsvolle Strecke, sondern auch die Hitze machte den Fahrern zu schaffen. „Heute haben wir fast 30 Grad. Das ist natürlich auch noch mal dann eine besondere Belastung“, erklärte der gebürtige Hesse Jonas Rutsch, der mit der Entscheidung nichts zu tun hatte. Schachmann bezeichnete die Hitze als „Katalysator“, die es vor allem den Sprintern noch schwieriger mache. Weder die Strecke noch die Hitze konnten Sieger Matthews stoppen.

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