Der letzte Test des deutschen Teams vor der Eishockey-WM gegen die USA geht daneben. In Düsseldorf verliert der Vize-Weltmeister von 2023 2:5. Vor allem das Offensivspiel muss noch effizienter werden.
Trotz des Personal-Updates aus der NHL und von Meister Eisbären Berlin sind Deutschlands Eishockey-Cracks noch nicht in WM-Form. Sechs Tage vor dem ersten WM-Spiel gegen Ungarn verlor die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes die Generalprobe gegen die USA mit 2:5 (0:1, 0:2, 2:2). In Düsseldorf spielte das Team von Bundestrainer Harold Kreis vor 12.600 Zuschauern im ausverkauften Dome lange noch zu umständlich.
Die Treffer von Justin Schütz von den Kölner Haien kamen zu spät (48. Minute/54.). Michael McCarron von den Nashville Predators (18.), Tage Thompson von den Buffalo Sabres (21./58.) und Frank Nazar von den Chicago Blackhawks (33./55.) sorgten für die vierte Niederlage im siebten WM-Testspiel.
„Es ist alles okay. Das ist ein Vorbereitungsspiel. Ich glaube, wir spielen trotzdem ganz anschaulich“, sagte WM-Kapitän Moritz Seider von den Detroit Red Wings trotz der Niederlage.
Der Weltklasse-Verteidiger war zusammen mit dem noch blassen Lukas Reichel (Chicago) und sieben Meisterspielern der Eisbären erst in den vergangenen Tagen zum Team gestoßen. Auch vor zwei Jahren, als Deutschland am Ende Vize-Weltmeister geworden war, ging die Generalprobe gegen die USA mit 3:6 daneben.
Starker US-Keeper, deutscher Angriff zu verspielt
Gegen den WM-Fünften des Vorjahres kam Deutschland am Sonntag nach nervösem Start immer besser ins Spiel und zu guten Möglichkeiten, die Joey Daccord von Seattle Kraken im US-Tor aber zunichtemachte. Sein NHL-Teamkollege im DEB-Tor, Philipp Grubauer hatte zunächst etwas weniger zu tun, wurde noch vor der ersten Drittelpause aber von McCarron überwunden.
Der 30-Jährige ist einer von 19 NHL-Profis im aktuellen WM-Kader der USA, der allerdings angesichts der Personal-Ressourcen nur durchschnittlich besetzt ist. Deutschland hat bislang nur drei Spieler aus der besten Liga der Welt dabei, hofft aber noch auf die Unterstützung von Aushängeschild Tim Stützle, der mit seinen Ottawa Senators aus den NHL-Playoffs geflogen war.
In der Abwehr fehlt zudem neben dem etablierten DEB-Kapitän Moritz Müller von den Kölner Haien (Schulterverletzung) vor allem auch Kai Wissmann. Der Kapitän des Meisters aus Berlin war in der abgelaufenen Saison bester deutscher DEL-Verteidiger.
US-Team deutlich effektiver
Ohne die beiden Hochkaräter hatte es die Defensive gegen die US-Boys weiter schwer. Nur zwölf Sekunden nach dem Start im zweiten Drittel legte US-Starstürmer Thompson nach. Das deutsche Team mühte sich weiter, spielte aber zu umständlich und vergab auch beste Einschussmöglichkeiten.
Selbst eine doppelte Überzahl im Mittel-Abschnitt konnte das Kreis-Team nicht nutzen. Immer wieder fischte Daccord die Scheibe weg. Sein Gegenüber Grubauer ging zur Hälfte des Spiels vom Eis, damit Mathias Niederberger vom EHC Red Bull München noch etwas Eiszeit bekam.
Der 32-Jährige hatte sich in den DEL-Playoffs verletzt und stand erstmals seit dem 19. März wieder auf dem Eis. Keine vier Minuten nach seiner Hereinnahme musste auch er erstmals hinter sich greifen. Erst im Schlussdrittel klappte es auch endlich mit deutschen Toren. Der Doppelpack von Schütz kam aber zu spät.
Am Montag reisen beide Teams ins dänische Herning, wo sie auch in der WM-Vorrunde am 17. Mai noch einmal aufeinandertreffen. Für das deutsche Team beginnt das Turnier am kommenden Samstag (16.20 Uhr/ProSieben und MagentaSport) mit dem Spiel gegen Außenseiter Ungarn.