Die lange erwartete Einsamkeitsstrategie der rheinland-pfälzischen Landesregierung stärkt bestehende Angebote wie die Digitalbotschafter. Dazu kommt ein neues Förderprogramm.
Nachbarschaftscafés, Plauderbänke, Bewegungsgruppen oder digitale Unterstützungsangebote: Rund 400 solcher lokalen Projekte will das rheinland-pfälzische Sozialministerium mit jeweils bis zu 500 Euro fördern. Das ist der Kern der Einsamkeitsstrategie, die Sozialministerin Dörte Schall (SPD) in Mainz vorgestellt hat.
„Das Programm zeigt, wie wir durch einfache und unbürokratische Unterstützung vor Ort aktiv gegen Einsamkeit vorgehen können.“ Der Titel des Förderprogramms lautet: „Miteinander statt einsam – Ehrenamt stärken in Rheinland-Pfalz“.
Pflegekräfte fortbilden und Arbeitsschutz in den Blick nehmen
Pflegekräfte sollen dabei unterstützt werden, die Einsamkeit und die Bedürfnisse alter Menschen zu erkennen. Dazu seien Fortbildungen mit Unterstützung der Pflegekammer geplant, sagte Schall. Dritter Baustein ist der Arbeitsschutz: Die Gewerbeaufsicht werde von diesem Jahr an bei der Beurteilung psychischer Gefährdungen am Arbeitsplatz stärker soziale Beziehungen einbeziehen.
Daneben baut die Landesregierung auf etablierte Programme wie das Landesnetzwerk „Anlaufstellen für ältere Menschen“. Dazu kommen Projekte, die sich als wirksam gegen soziale Isolation erwiesen hätten. Digitalbotschafter und die Gemeindeschwester plus – beides Angebote für ältere Menschen, nannte Schall als Beispiele. Aber auch das Projekt Neue Nachbarschaften, das das Miteinander im Quartier stärken soll sowie Lesebotschafter, die mit kulturellen Angeboten Menschen in ländlichen Raum ansprechen.